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264 Route 41. LES ISSERS. Von Algier

Die sog. Kabylen (vom arabischen kebila, Stamm), schon in römi-
scher
Zeit ein Bundesstaat von fünf Berberstämmen, mit demokratischer
Gemeindeverfassung, haben in ihren schwer zugänglichen Gebirgsdörfern
(thaddart) nacheinander die Angriffe der Römer, Araber und Türken
abgewehrt und sind erst 1852-57 durch die Franzosen unter langwierigen
Kämpfen unterworfen worden; an ihren Namen in der türkischen Zeit
(Zuawa) erinnert noch jetzt die französische Truppengattung der Zu-
aven
. Die Sprache ist ein mit lateinischen und arabischen Worten durch-
setzter
berberischer Dialekt. Die Männer gehen besonders aus den über-
völkerten
westl. und südl. Landesteilen als Hausierer (iattaren) in die
algerischen Städte und selbst ins Ausland oder als Erntearbeiter in die
Mitidja. Die stets unverschleierten, meist reich geschmückten Frauen,
die man namentlich an den Brunnen beobachten kann, zeichnen sich in
jungen Jahren oft durch eigenartige Schönheit und guten Wuchs aus.

Von Algier bis Ménerville, 54km, s. S. 260/261. Zur Linken
der Bahn, halbwegs vor Felix-Faure, ist das sog. Mausolée de
Blad-Guitoun
, das arg zerstörte Grabmal eines christlichen Berber-
fürsten
(IV. oder V. Jahrh.), ein Vorläufer der Djedar (S. 217), jedoch
mit achteckigem Unterbau, ursprünglich etwa 10m hoch; im Innern,
wie bei dem sog. Tombeau de la Chrétienne (S. 249), ein Löwenrelief,
eine Kreisgalerie und eine Grabkammer. Die Stufenpyramide ist
verschwunden.

61km Félix-Faure-Courbet. Von Félix-Faure (72m), dem
früher Blad-Guitoun gen. Dorf beim Bahnhof, führt eine Land-
straße
(Diligence 2mal tägl.) nördl. durch das Hügelland des Sahels
nach den hauptsächlich durch Elsaß-Lothringer besiedelten Dörfern
(7km) Zaatra und (9km) Courbet (77m).

Die Landstraße endet bei (14km) Port-aux-Poules oder Mers el-Had-
jadje
(S. 259), einem verödeten Hafenplatz an der Stätte des römischen
Küstenortes Rusubricari, dessen Ruinen durch die Brandungswoge größten-
teils
vernichtet worden sind.

Die Eisenbahn überschreitet auf zwei 100 und 150m l. Via-
dukten
den Isser. 65km Les Issers (25m; H. du Marché, H. des
Issers, beide bescheiden), Station für das ¼ St. südl. gelegene Dorf
Isserville (65m; H. Sigé), mit bedeutendem Donnerstagsmarkt.
Landstraße (39km; Diligence) nach Dra el-Mizan (S. 265).

70km Bordj-Ménaïel (16m; H. du Roulage), Ort mit 1100 Ein-
wohnern
und Freitagsmarkt.

Eine Landstraße (16km) führt von Bordj-Ménaïel nördl. zunächst
durch das Issertal, dann, abseits der Dünen an der Flußmündung, am
Fuße des Dj. Djinet (438m), des Grenzpfeilers Großkabyliens, nach
der kleinen gegen W. offenen Hafenbucht Mersa Djinet, am Cap Djinet
(50m), dessen Basaltbrüche das Pflaster für die Straßen bei Algier liefern.

Die Bahn verläßt den Isser und steigt östlich im Tale des
Baches Oued Chenaer hinauf nach (82km) Haussonvillers (150m;
H. des Postes), gleich dem Dorf Camp-du-Maréchal (S. 265) einer
elsaß-lothringischen Ansiedelung. Weiter auf vier 32 und 34m
hohen Viadukten und durch Tunnel am Nordabhange des schön-
geformten
Höhenzuges der Beni Mekla (890m) hinab in das Sebaou-
tal
, das Haupttal Großkabyliens. In der Ferne erscheint nunmehr
der Djebel Belloua (S. 265),